Saubere Mobilität und Umwelt

Mit der Straßenbahn als Schwungrad ...

Straßen- und U-Bahnen sind das Verkehrsmittel für alle, die bequem, zeitsparend und umweltfreundlich in Essen unterwegs sein wollen. Sie tragen wesentlich dazu bei, Schadstoffbelastungen zu verringern. Gleichzeitig sind ihre unschlagbar hohen Kapazitäten das beste Mittel gegen Stau in den Innenstädten.

Damit die U- und Straßenbahnen im Tunnel am Hauptbahnhof pünktlicher unterwegs sind, wird die neue CITYBAHN oberirdisch verlaufen. Am Hauptbahnhof werden die Fahrgäste über einen Mittelbahnsteig in die CITYBAHN-Linien einsteigen können. Der Straßenraum wird so zu Gunsten des ÖPNV und des Rad- und Fußverkehrs umgestaltet, während der motorisierte Individualverkehr weitestgehend reduziert wird.

Moderne Straßenbahnen ...

  • verbrauchen weniger Energie pro Personenkilometer als Busse und Pkw.
     
  • erzeugen keine lokalen Luftschadstoffemissionen.
     
  • sind unterwegs mit Strom aus regenerativen Quellen.
     
  • wandeln Bremsenergie in Fahrstrom um.
     
  • bieten maximale Fahrgastkapazitäten im Stadtverkehr.

... und grünen Gleisen als Fundament ...

Die CITYBAHN bringt frisches Grün in die Stadt – auf der Hollestraße und der Hachestraße, im Quartier ESSEN 51. und auf der Haus-Berge-Straße werden die Straßenbahnen künftig auf Rasengleisen unterwegs sein, die Trasse auf dem Berthold-Beitz-Boulevard wird begrünt und soll über ein innovatives Bewässerungssystem verfügen.

Eine gelbe Straßenbahn der Linie U17 fährt in Essen über ein Rasengleis in der Mitte einer Straße.

Schallminderung

Messungen der TU Dresden haben ergeben, dass Rasengleise die Fahrgeräusche von Straßenbahnen im Vergleich zu anderen Bahnkörpern deutlich reduzieren.

 

Ansicht eines Rasengleises, dass durch die Mitte einer vielbefahrenen Einkaufsstraße verläuft. An den Haltestellen warten mehrere Personen verschiedenen Alters.

Luftfilterung

Grüne Gleise binden Schadstoffe sowie Kleinstpartikel und senken somit die Feinstaubbelastung in der Stadt.

Ansicht eines Rasengleises, dass in der Mitte einer Straße verläuft. Es gibt einen betonierten Übergang über den Autos fahren.

Hitzeschutz

Begrünte Flächen schützen die Oberfläche vor Sonneneinstrahlung und heizen sich weniger auf als Asphalt: Auch bei intensiver Sonneneinstrahlung können sie Bodentemperaturen von 25 bis 30  Grad halten.
 

Ansicht eines Rasengleises, dass in der Mitte einer Straße verläuft. Die Straße ist gesäumt von Wohnhäusern und Bäumen.

Wasserspeicher

Anders als asphaltierte Straßen speichern Rasengleise Regenwasser und geben es langsam und gleichmäßig an die Umgebung ab. Somit wird auch bei starken Niederschlägen die Kanalisation nicht überlastet.

Ansicht eines Rasengleises, dass an einem Fluss mit nebenliegendem Spazierweg verläuft.

Luftkühlung

Durch Verdunstungsprozesse senken Grünflächen an heißen Tagen die Umgebungstemperatur. Schätzungsweise kann jeder Quadratmeter Rasengleis über die Sommermonate 32.000 Kubikmeter Luft um 10 Grad kühlen.

... wird Essens City entlastet!

Studien zeigen, dass viele Autofahrer*innen dazu bereit sind, auf ein modernes und attraktives Straßenbahnsystem umzusteigen – wenn das Angebot stimmt. Deshalb ist die CITYBAHN ein wichtiger Schritt, um die unterschiedlichen Verkehrsträger in Balance zu bringen. Das Ziel ist klar: Von vier Wegen in der Stadt soll in Zukunft jeweils einer zu Fuß, mit dem Rad, dem Pkw und im ÖPNV zurückgelegt werden. Das ist gut für den Verkehrsfluss, die Stadtluft und das Klima.

Ein Gutachten zur Auswirkung der CITYBAHN auf den Stadtverkehr zeigt, wo die neue Linie für Entlastung sorgt. Dabei wird klar: Insbesondere auf stark befahrenen Straßen in der Innenstadt verringert sich die Verkehrslast – allein auf der Hachestraße wird es täglich rund 5.000 Pkw-Fahrten weniger geben. Stattdessen wird der Radverkehr auf der gesamten Ost-West-Verbindung zwischen Steeler Straße und Friedrichstraße bevorzugt. Außerdem bietet sie den neuen Bewohner*innen von ESSEN 51. von Anfang an eine attraktive und nachhaltige Mobilitätsoption, sodass viele sich erst gar nicht an Alltagswege im Auto gewöhnen.

Kohlendioxid entsteht unter anderem bei der Verbrennung fossiler Energieträger – beispielsweise durch Verbrennungsmotoren von Pkw – und macht den Großteil des vom Menschen zusätzlich verursachten Treibhauseffektes aus. In der Erdatmosphäre wird es nur sehr langsam abgebaut. Nach 1000 Jahren sind noch etwa 15 bis 40 Prozent des von Menschen verursachten CO2 in der Atmosphäre übrig. Der gesamte Abbau dauert jedoch mehrere hunderttausend Jahre. Mit dem Bau der neuen CITYBAHN-Linie werden pro Jahr fast 1.300 Tonnen Treibhausgase vermieden.

Jährlich kann die neue CITYBAHN-Linie etwa 5 Tonnen NOx einsparen. Und das kommt auch unserer Gesundheit zugute: In Essen werden die Stickoxid-Grenzen regelmäßig überschritten. Atmen wir zu große Mengen dieser Partikel ein, kann das nicht nur zu Entzündungen von Schleimhäuten und Luftröhre, sondern auch zu einer erhöhten Thromboseneigung oder Veränderungen des vegetativen Nervensystems führen. Umso wichtiger also, dass wir umdenken und auf neue Mobilitätsalternativen setzen.

Stadtraum und Straßen können nicht beliebig ausgebaut werden. Deshalb ist es gerade in Stadtzentren wichtig, Verkehrsträger mit hohen Kapazitäten anzubieten. In die neuen Straßenbahnen der Ruhrbahn passen 200 Fahrgäste – um die selbe Anzahl an Personen zu befördern, sind 2 Gelenkbusse oder 141 Pkw nötig. Somit sorgen Straßenbahnen für leistungsfähigere Verkehrswege zu Stoßzeiten und schonen nicht zuletzt die Umwelt. Versiegelte Flächen schaden Böden und begünstigen Hochwasser. Die Bundesregierung will den Flächenverbrauch deshalb bis 2030 auf weniger als 30 Hektar pro Tag senken.


Gut so, denn es ist Zeit zu handeln.

Essen wächst – nicht nur mit dem Quartier ESSEN 51.. Auch der Pkw-Verkehr nimmt stetig zu: Das Auto ist nach wie vor das meistgenutzte Verkehrsmittel in Essen, immer mehr Autos werden in der Stadt angemeldet und immer mehr Wege werden prozentual mit dem Auto statt mit dem Rad, dem ÖPNV oder zu Fuß zurückgelegt. Selbst auf kurzen Distanzen: Jeder vierte Weg unter einem Kilometer wird in Essen mit einem Pkw zurückgelegt.

Immer mehr Menschen

Seit dem Jahr 2011 wächst die Stadt Essen wieder. Mittlerweile leben über 580.000 Menschen zwischen Karnap und Kettwig. In ESSEN 51. sollen 1.500 neue Wohnungen entstehen – Prognosen rechnen dadurch mit bis zu 15.000 zusätzlichen Fahrten am Tag.

Immer mehr Pendler

156.000 Menschen kommen mittlerweile täglich zum Arbeiten in die Stadt, 106.000 fahren aus Essen heraus.

Immer mehr Autos

Mit 292.043 Fahrzeugen hat unsere Stadt den größten Pkw-Bestand im Ruhrgebiet – Tendenz steigend. Demnach hat statistisch gesehen mehr als jeder zweite Essener ein eigenes Auto.

 

Immer mehr Stickoxide

Der Grenzwert für Stickstoffdioxid (NO2) von 40 µg/m³ im Jahresmittel wird an manchen Orten in der Stadt überschritten. In Essen erzeugen Pkw rund 30 Prozent der gesundheitsschädlichen Stoffe.

Immer mehr Treibhausgase

Treibhausgase gelten als Hauptverursacher des Klimawandels. Pkw und weitere Kraftfahrzeuge verursachen in Essen rund 30 Prozent aller erzeugten Treibhausgase.


Der Baumbestand entlang der Neubaustrecke

Ersatzpflanzungen und Baumversetzungen

Bäume leisten nicht nur einen bedeutenden Beitrag für das Stadtklima, sie erhöhen auch die Aufenthaltsqualität ihrer Umgebung. Daher ist es eine Planungsprämisse der CITYBAHN-Planer*innen, den bestehenden Baumbestand, wo immer möglich, zu erhalten. Insgesamt wird es nach dem Bau der CITYBAHN mehr Bäume im Verkehrsraum geben als zuvor. Jedoch lässt sich das Fällen von Stadtbäumen bei der Umsetzung der neuen Linie nicht vollständig vermeiden. Für jeden dieser Bäume sind Ersatzpflanzungen vorgesehen – wenn möglich, direkt an selber Stelle. Oder es können einzelne geeignete Bäume an einen anderen Standort versetzt werden. Dies wurde bereits an der Hache- und Hollestraße gemacht: Dort wurden 20 Bäume nicht gefällt, sondern mit speziellen Maschinen ausgegraben und an neue Standorte verpflanzt. Sie werden an den neuen Standorten regelmäßig gegossen und erhalten eine besondere Pflege, damit sie gut anwachsen können. 

Hier erfahren Sie alles zu den Bäumen entlang der CITYBAHN-Neubaustrecke:

https://www.essen.de/leben/mobilitaet/essen_de___baumverpflanzung.de.html

 

 

Auf der Hollestraße befinden sich aktuell 72 Straßenbäume, von denen etwa 41 entfallen müssen. Zurzeit sind 16 neue Bäume vor Ort geplant. Darüber hinaus ist vorgesehen, weitere 25 Bäume an anderer Stelle zu pflanzen, um den Verlust zu ersetzen.

Aktuell stehen auf der Hachestraße 37 Straßenbäume, von denen 27 entfallen müssen. Es ist vorgesehen, 29 neue Straßenbäume im Verkehrsraum zu pflanzen. Somit werden nach Fertigstellung des Bahnkörpers auf der Hachestraße zwei Bäumen mehr stehen als heute.

Der neue Abschnitt des Berthold-Beitz-Boulevards wird dreireihig bepflanzt – insgesamt werden 115 neue Laubbäume die Trasse säumen. Unterirdische Wasserspeicher nehmen das Regenwasser des Boulevards auf und stellen es den Bäumen nach und nach zur Verfügung.

Die gesamte CITYBAHN-Linie durch ESSEN 51. soll von Bäumen gesäumt sein. Die Fahrspur zwischen der Allee wird mit Rasengleisen umgesetzt. Wie viele Bäume genau gepflanzt werden, steht noch nicht fest.

Auf der Haus-Berge-Straße werden 62 Bäume gefällt, 18 Bäume werden vor Ort gepflanzt.

Stimmen aus der Stadt

Foto: Portrait von Michael Feller, Geschäftsführer der Ruhrbahn

„Mit dem Bau der CITYBAHN gelingt uns ein wichtiger Lückenschluss im Essener Nahverkehrsnetz und wir können unseren Fahrgästen eine Direktverbindung von Huttrop und dem Südostviertel bis zum Essener Hauptbahnhof anbieten. Die neue Strecke mit elf barrierefreien Haltestellen trägt so zur Attraktivitätssteigerung des ÖPNV in Essen bei und ist ein weiterer Baustein, um den Bürger*innen eine klimafreundliche Alternative zum eigenen Pkw zu bieten.”

Michael Feller, Geschäftsführer der Ruhrbahn GmbH

Foto: Portrait von Simone Raskob, Geschäftsbereichsvorstand Umwelt, Verkehr und Sport der Stadt Essen

„Die CITYBAHN hat als Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität in der Stadt Essen eine hohe Bedeutung. Pro Werktag wird die Verlagerung von rund 4.000 Fahrten des motorisierten Individualverkehrs zum Öffentlichen Personennahverkehr prognostiziert. Dadurch werden hochgerechnet circa 7.870.000 Pkw-Kilometer pro Jahr eingespart.”

Simone Raskob, Umwelt- und Verkehrsdezernentin der Stadt Essen

„Die Geburtsstunde der CITYBAHN-Pläne war vor ca. 30 Jahren unter dem Namen "Bahnhofstangente" in einer detaillierten Broschüre des BUND. Die Verwirklichung der Pläne jetzt bestärken uns als engagierte Bürger*innen, uns weiter einzumischen und in der Verkehrswende weiter kreativ mitzudenken. So manch andere Idee für mehr Emmissionsfreiheit mag anfangs ja ähnlich verrückt klingen wie die "Bahnhofstangente" damals.”

Dr. Maria Lüttringhaus, Mitglied beim RUTE (Runder Umwelttisch Essen)

Portrait von Dr. Björn Ahaus, RadEntscheid Essen

„Essen braucht den qualitativ hochwertigen Ausbau von aktiver Mobilität und Bus und Bahn! Die Mobilitätswende ist eine große Chance für eine bessere Lebensqualität, eine gute wirtschaftliche und nachhaltige Entwicklung in unserer Stadt. Wir freuen uns daher auf die CITYBAHN und hoffen auf eine fahrradfreundliche Gestaltung der Bahnhofstangente im Sinne des RadEntscheid Essen!”

Dr. Björn Ahaus, RadEntscheid Essen