Saubere Mobilität und Umwelt
Wie die neuen CITYBAHN-Linien für frische Stadtluft sorgen.
Der Klimaschutz ist und bleibt die größte Herausforderung für eine lebenswerte Stadt. Ein attraktiver, leistungsfähiger und umweltfreundlicher Nahverkehr steigert die Lebensqualität von uns allen und setzt wichtige Impulse für die Stadt.
So lief der Thementalk
Das Ziel: Mobilität in Balance
Die Stadt Essen hat es sich deshalb auf den Mobilitätsplan geschrieben: Bis 2035 will sie einen Modal Split von jeweils 25 Prozent in den Bereichen ÖPNV, Radverkehr, Fußverkehr und motorisierter Individualverkehr erreichen. Ohne die oberirdisch geführte CITYBAHN ist dies nicht zu schaffen, denn der Straßen- und U-Bahntunnel am Hauptbahnhof ist bereits am Limit.
Mit der Straßenbahn als Schwungrad ...
Straßen- und U-Bahnen sind das Verkehrsmittel für alle, die bequem, zeitsparend und umweltfreundlich in Essen unterwegs sein wollen. Sie tragen wesentlich dazu bei, Schadstoffbelastungen zu verringern. Gleichzeitig sind ihre unschlagbar hohen Kapazitäten das beste Mittel gegen Stau in den Innenstädten. Damit U- und Straßenbahnen im Tunnel am Hauptbahnhof pünktlicher unterwegs sind, soll die neue CITYBAHN-Linie oberiridisch verlaufen.

Moderne Straßenbahnen ...
- verbrauchen weniger Energie pro Personenkilometer als Busse und Pkw
- erzeugen keine lokalen Luftschadstoffemissionen
- sind unterwegs mit Strom aus regenerativen Quellen
- wandeln Bremsenergie in Fahrstrom um
- bieten maximale Fahrgastkapazitäten im Stadtverkehr
... und grünen Gleisen als Fundament ...
Die CITYBAHN bringt frisches Grün in die Stadt – auf der Hollestraße, im Quartier ESSEN 51. und auf der Haus-Berge-Straße werden die Straßenbahnen künftig auf Rasengleisen unterwegs sein, die Trasse auf dem Berthold-Beitz-Boulevard wird begrünt und soll über ein innovatives Bewässerungssystem verfügen.
... wird Essens City entlastet!
Studien zeigen, dass viele Autofahrer*innen dazu bereit sind, auf ein modernes und attraktives Straßenbahnsystem umzusteigen – wenn das Angebot stimmt. Deshalb ist die CITYBAHN ein wichtiger Schritt, um die unterschiedlichen Verkehrsträger in Balance zu bringen. Das Ziel ist klar: Von vier Wegen in der Stadt soll in Zukunft jeweils einer zu Fuß, mit dem Rad, dem Pkw und im ÖPNV zurückgelegt werden. Das ist gut für den Verkehrsfluss, die Stadtluft und das Klima.
Ein Gutachten zur Auswirkung der CITYBAHN auf den Stadtverkehr zeigt, wo die neue Linie für Entlastung sorgt. Dabei wird klar: Insbesondere auf stark befahrenen Straßen in der Innenstadt verringert sich die Verkehrslast – allein auf der Hachestraße wird es täglich rund 5.000 Pkw-Fahrten weniger geben. Stattdessen wird der Radverkehr auf der gesamten Ost-West-Verbindung zwischen Steeler Straße und Friedrichstraße bevorzugt. Außerdem bietet sie den neuen Bewohner*innen von ESSEN 51. von Anfang an eine attraktive und nachhaltige Mobilitätsoption, sodass viele sich erst gar nicht an Alltagswege im Auto gewöhnen.
Kohlendioxid entsteht unter anderem bei der Verbrennung fossiler Energieträger – beispielsweise durch Verbrennungsmotoren von Pkw – und macht den Großteil des vom Menschen zusätzlich verursachten Treibhauseffektes aus. In der Erdatmosphäre wird es nur sehr langsam abgebaut. Nach 1000 Jahren sind noch etwa 15 bis 40 Prozent des von Menschen verursachten CO2 in der Atmosphäre übrig. Der gesamte Abbau dauert jedoch mehrere hunderttausend Jahre. Mit dem Bau der neuen CITYBAHN-Linie werden pro Jahr fast 1.300 Tonnen Treibhasugase vermieden.
Jährlich kann die neue CITYBAHN-Linie etwa 5 Tonnen NOx einsparen. Und das kommt auch unserer Gesundheit zugute: In Essen werden die Stickoxid-Grenzen regelmäßig überschritten. Atmen wir zu große Mengen dieser Partikel ein, kann das nicht nur zu Entzündungen von Schleimhäuten und Luftröhre, sondern auch zu einer erhöhten Thromboseneigung oder Veränderungen des vegetativen Nervensystems führen. Umso wichtiger also, dass wir umdenken und auf neue Mobilitätsalternativen setzen.
Stadtraum und Straßen können nicht beliebig ausgebaut werden. Deshalb ist es gerade in Stadtzentren wichtig, Verkehrsträger mit hohen Kapazitäten anzubieten. In die neuen Straßenbahnen der Ruhrbahn passen 200 Fahrgäste – um die selbe Anzahl an Personen zu befördern, sind 2 Gelenkbusse oder 141 Pkw nötig. Somit sorgen Straßenbahnen für leistungsfähigere Verkehrswege zu Stoßzeiten und schonen nicht zuletzt die Umwelt. Versiegelte Flächen schaden Böden und begünstigen Hochwasser. Die Bundesregierung will den Flächenverbrauch deshalb bis 2030 auf weniger als 30 Hektar pro Tag senken.
Gut so, denn es ist Zeit zu handeln.
Essen wächst – nicht nur im Quartier ESSEN 51. Und auch der Pkw-Verkehr nimmt stetig zu: Das Auto ist nach wie vor das meistgenutzte Verkehrsmittel in Essen, immer mehr Autos werden in der Stadt angemeldet und immer mehr Wege werden prozentual mit dem Auto statt mit dem Rad, dem ÖPNV oder zu Fuß zurückgelegt. Selbst auf kurzen Distanzen: Jeder vierte Weg unter einem Kilometer wird in Essen mit einem Pkw zurückgelegt.
Unsere Mobilität von morgen ermöglichen ...
Ziel der Stadt Essen und der Ruhrbahn ist es, dass sich die Ruhrbahn als Verkehrsunternehmen zu einem lokalen Mobilitätsdienstleister weiterentwickelt. Dabei wird das Angebot des ÖPNV stetig um ergänzende Dienstleistungen erweitert. Die CITYBAHN wird die Leistungsfähigkeit auf zentralen Strecken wirksam erhöhen und bildet somit das Rückgrat für den nachhaltigen und flexiblen Mobilitätsmix. Um das gesamte Verkehrsangebot an zentralen Orten zusammenzuführen, hat die Ruhrbahn für die Stadt Essen Mobilstationen entwickelt. Schritt für Schritt sollen in der gesamten Stadt Mobilitätsstationen entstehen – auch entlang der CITYBAHN-Linie. Parallel wird aktuell Zäpp, die App der Ruhrbahn, um neue Funktionen erweitert: Neben Betriebsinfos, Ticketvertrieb und Sharing-Angeobten sollen künftig ganze Mobilitätsketten online plan- und buchbar sein.
... die vielfältigen Mobilitätsangebote der Ruhrbahn ...

- Straßen- und U-Bahnen entlasten gerade zu Stoßzeiten zentrale Verbindungen und bieten notwendige Kapazitäten im Hinblick auf steigende Fahrgastaufkommen.
- Euro-6-Busse ergänzen das Straßen- und U-Bahnnetz, schaffen praktische Querverbindungen in andere Stadtteile und binden Vororte an.
- BikeSharing-Räder finden Ruhrbahn-Kund*innen an den metropolradruhr-Stationen vieler Haltestellen. Radwege baut die Stadt Essen stetig aus.
- Leihroller stellt TIER als Partner der Ruhrbahn in der Stadt Essen zur Verfügung. Sie erfreuen sich besonders in zentralen Stadtteilen großer Beliebtheit.
- CarSharing-Fahrzeuge vom Ruhrbahn-Partner stadtmobil leihen Abo-Kund*innen immer dann, wenn Bus, Bahn und Fahrrad nicht das passende Verkehrsmittel sind.
- On-Demand-Shuttles bieten bedarfsorientiert Anfahrten zu ausgewählten Zielen. Über die Ruhrbahn-App können die "Bussis" unkompliziert und flexibel bestellt werden.
... und die nachhaltigen Initiativen der Stadt Essen.

- Der Mobilitätsplan 2035 bildet die planerische Grundlage zur Gestaltung einer nachhaltigen, emissionsärmeren Mobilität mit weniger Flächenverbrauch.
- Als Lead City ist Essen Modellstadt für Projekte zur Verbesserung der Luftqualität. Die Initiative des Bundeserkehrsministeriums soll den umweltfreundlichen Verkehr stärken.
- Als Mobilitätspartner unterstützt die Stadt Essen lokale Unternehmen dabei, Fuhrparks, Geschäftsreisen und Arbeitswege effizient und umweltfreundlich zu gestalten.
- Mit Umweltspuren, Fahrradstraßen und Protected Bike Lanes stärkt die Stadt Radverkehr und ÖPNV. Erste Straßen wurden bereits umgewidtmet – mit der CITYBAHN wird die Hollestraße ebenfalls zur Umweltstraße.
Pflanzungen und Fällungen von Stadtbäumen
Bäume leisten einen bedeutenen Beitrag für das Stadtklima: Sie produzieren Sauerstoff und verbrauchen dabei klimaschädliches CO2. Zudem verdunsten Laubbäume an heißen Sommertagen bis zu 400 Liter Wasser und entziehen dabei der umgebenden Luft Wärme. Da ausgewachsene Bäume diese wichtigen Funktionen besser erfüllen als junge, ist es eine Planungsprämisse der CITYBAHN-Planer*innen, den bestehenden Baumbestand wo immer möglich zu erhalten.
Jedoch lässt sich das Fällen von Stadtbäumen bei der Umsetzung der CITYBAHN-LInie nicht vollständig vermeiden. Für jeden dieser Bäume sind Ersatzpflanzungen vorgesehen – die meisten direkt an selber Stelle. Insgesamt wird es nach dem Bau der Linie mehr Bäume im Verkehrsraum geben als zuvor.
Auf der Hollestraße befinden sich aktuell 72 Straßenbäume, von denen etwa 41 entfallen müssen. Zurzeit sind 16 neue Bäume vor Ort geplant. Darüber hinaus ist vorgesehen, weitere 25 Bäume an anderer Stelle zu pflanzen, um den Verlust zu ersetzen.
Aktuell stehen auf der Hachestraße 37 Straßenbäume, von denen 27 entfallen müssen. Es ist vorgesehen, 29 neue Straßenbäume im Verkehrsraum zu pflanzen. Somit werden nach Fertigstellung des Bahnkörpers auf der Hachestraße zwei Bäumen mehr stehen als heute.
Der neue Abschnitt des Berthold-Beitz-Boulevards wird dreireihig bepflanzt – insgesamt werden 115 neue Laubbäume die Trasse säumen. Unterirdische Wasserspeicher nehmen das Regenwasser des Boulevards auf und stellen es den Bäumen nach und nach zur Verfügung.
Die gesamte CITYBAHN-Linie durch ESSEN 51. soll von Bäumen gesäumt sein. Die Fahrspur zwischen der Allee wird mit Rasengleisen umgesetzt. Wie viele Bäume genau gepflanzt werden, steht noch nicht fest.
Auf der Haus-Berge-Straße werden 62 Bäume gefällt, 18 Bäume werden vor Ort gepflanzt.