Digital und bürgernah: So liefen die Themenwochen

Vom 22. Februar bis zum 28. März stellten Ruhrbahn und Stadt den Bürger*innen das Projekt CITYBAHN anhand von fünf digitalen Themenwochen vor. Woche für Woche ging eine neue Themenseite online und beleuchtete einen weiteren Projektschwerpunkt. Einen Überblick, welche Fragen die Bürger*innen besonders beschäftigten, gibt es hier.

Insgesamt verzeichneten die fünf Seiten – innerhalb des Zeitraums und Stand heute – fast 5.000 Aufrufe, am häufigsten besuchten die Essener*innen die Themenseite Linie und Perspektivnetz. Die Diskussionen rund um das Projekt verlagerten sich insbesondere in die sozialen Medien. Unter den insgesamt 35 Postings zum Projekt auf den Kanälen der Ruhrbahn sowie den geteilten Beiträgen auf den Kanälen der Stadt kommentierten und diskutierten die Bürger*innen. Allein auf den Social-Media-Profilen der Ruhrbahn brachten die Essener*innen rund 400 Kommentare, Anregungen und Fragen ein.

Höhepunkt einer jeden Themenwoche war der Thementalk. Die etwa einstündige Live-Diskussion konnten Interessierte als Stream auf Facebook oder auf der Startseite dieser Website verfolgen. Die fünf Talks wurden – Stand heute – über 6.500 Mal aufgerufen. In den insgesamt fünf Stunden beantworteten die zehn eingeladenen Expert*innen rund 100 Bürgerfragen.

Saubere Mobilität und Umwelt
Zum Auftakt der Themenwochen stellten Ruhrbahn und Stadt das gemeinsame Ziel vor: Demnach soll Essen bis zum Jahr 2035 einen ausgeglichenen Modal Split von jeweils 25 Prozent in den Bereichen ÖPNV, Radverkehr, Fußverkehr und motorisierter Individualverkehr erreichen. Außerdem wurde deutlich, was die CITYBAHN zum Erreichen dieses Ziels beiträgt und weshalb es dringend an der Zeit ist, zu handeln. Viele Zuschauer*innen des Thementalks beschäftigte die Frage, ob dieses Ziel nicht auch mit Wasserstoffbussen zu erreichen sei. Ruhrbahn-Geschäftsführer Michael Feller brachte den entscheidenden Vorteil der CITYBAHN auf den Punkt: „Auf stark nachgefragten Strecken, im Stadtzentrum sowie in dichtbesiedelten Stadtteilen benötigen wir die hohen Kapazitäten der Stadt- und Straßenbahnen. Busse haben innerhalb einzelner Stadtteile eine Zubringerfunktion – sie bringen die Menschen an die Haltestellen entlang der Hauptverkehrsachsen.“
ZUR THEMENSEITE

Linie und Perspektivnetz
In Themenwoche zwei wurde deutlich, dass die Essener*innen sich wünschen, dass das Straßenbahnnetz über das Projekt CITYBAHN hinauswächst. So reichten sie unterschiedlichste Vorschläge zur Verdichtung von Takten, dem Ausbau verschiedener Linien und zur Anbindung weiterer Stadtteile ein. Besonders häufig wurde die Errichtung einer „Ringbahn“ um das Stadtzentrum sowie die Anbindung des Stadions an der Hafenstraße angeregt. Im Thementalk stellte Susanne Köster, Abteilungsleiterin Angebotsplanung der Ruhrbahn, klar, dass die Entlastung des Stadt-und Straßenbahntunnels zwischen Rathaus und Hauptbahnhof höchste Priorität hat: „Der Tunnel ist aktuell am Limit und bildet ein Nadelöhr im gesamten Netz. Die oberirdisch geführte CITYBAHN ist die einzige Möglichkeit, um künftig noch mehr Fahrgäste befördern zu können.“
ZUR THEMENSEITE

Investition und Gewinn
In Themenwoche drei drehte sich alles ums Geld. Rurhbahn und Stadt stellten den Essener*innen die Projektkosten vor und zeigten die Fördermöglichkeiten auf. Während es wenig Rückfragen zum Nutzen des Projekts gab, diskutierten die Bürger*innen in erster Linie darüber, ob sich die Projektkosten negativ auf die Ticketpreise der Ruhrbahn auswirken könnten. Ruhrbahn-Geschäftsführer Uwe Bonan verneinte dies vehement. „Letztendlich werden die Ticketpreise für alle Städte im Verbund vom VRR festgelegt, das Projekt CITYBAHN hat darauf keine Auswirkungen.“
ZUR THEMENSEITE

Stadtverkehr und Baustellen
In Themenwoche vier gaben die Projektpartner einen Ausblick über die anstehenden Baumaßnahmen entlang der Linie und stellten die künftigen Straßenquerschnitte auf den unterschiedlichen Streckenabschnitten vor. Einige Bürger*innen äußerten die Sorge, dass es bei einer überirdischen Führung der Straßenbahn im Stadtzentrum zu Konflikten zwischen einzelnen Verkehrsmitteln kommen könnte und betonten die Wichtigkeit von Verkehrssicherheit – insbesondere für Radfahrer. Andreas Demny, Abteilungsleiter Planung und Bau der Stadt Essen, zeigte im Thementalk Verständnis für dieses Anliegen: „Wir wollen den Anteil des Radverkehrs an allen Wegen in der Stadt vervierfachen. Das Hauptproblem dabei ist aktuell das mangelnde Sicherheitsempfinden der Radfahrer*innen. Deshalb nutzen wir die Chance, die das Projekt CITYBAHN eröffnet. und schaffen eine durchgehende Radverkehrsachse von Ost nach West.“
ZUR THEMENSEITE

Stadtbild und -entwicklung
Zum Abschluss der Themenwochen zeigten die Verantwortlichen, wie sich der Bahnhofsvorplatz und der Straßenraum entlang der CITYBAHN-Linie verändert und welche Impulse die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes für den Willy-Brandt-Platz setzt. Im Thementalk wurde deutlich, dass viele Bürger*innen sich Gedanken zur Barrierefreiheit von Haltestellen und Fußgängerüberwegen machen. „Wir haben bei der Gestaltung der Übergänge darauf geachtet, dass Passant*innen die Gleise nicht im spitzen Winkel queren – das ist insbesondere für Rollstuhlfahrer*innen und Menschen mit Rollatoren wichtig“, erklärte Martin Harter, Geschäftsbereichsvorstand für Immobilienwirtschaft der Stadt Essen, im Thementalk. Dirk Heidler, Abteilungsleiter Planung Verkehrsanlagen bei der Ruhrbahn, ergänzte: „Alle neuen Haltestellen werden barrierefrei ausgestaltet. Das beginnt bereits beim Zugang vom Gehweg zur Haltestelle, der ebenerdig gestaltet ist. Am Bahnsteig selbst gibt es ein Taktiles Leitsystem und visuelle Fahrgastinformationen. Der Zugang in die Niederflurbahnen ist natürlich ebenfalls stufenlos.“
ZUR THEMENSEITE