Die CITYBAHN ist gut für‘s Klima – nicht nur durch die Umweltfreundlichkeit des Verkehrsmittels an sich, sondern auch durch eine entsprechende Gestaltung der Strecke. Rasengleise, die auf mehreren Abschnitten geplant sind, sehen nicht nur schöner aus als grauer Asphalt. Sie bieten auch viel Potenzial zur Verbesserung des Stadtklimas und wirken Problemen wie Lärm- und Feinstaubbelastung oder der Aufheizung von innerstädtischen Bereichen entgegen.
So dienen Rasengleise zum Beispiel der Luftfilterung. Feinstaub wird auf versiegelten Flächen nicht dauerhaft fixiert. Anders auf Rasen: Die größeren und verhältnismäßig raueren Oberflächen binden Schadstoffe und Kleinstpartikel besser. So wird die lokale Feinstaubkonzentration in der Luft verringert.
Verbessert das Stadtklima
Rasengleise dienen aber auch der Aufnahme, Speicherung und Verdunstung von Wasser. Im Gegensatz zu Asphalt nehmen sie Regenwasser auf. Das entlastet die Kanalisation und beugt Überschwemmungen durch Starkregen vor. In den Rasenflächen wird das versickerte Wasser gespeichert und durch Verdunstung über die Pflanzen langsam und gleichmäßig wieder an die Umgebung abgegeben. Das hat einen weiteren positiven Effekt: Grüne Gleise sorgen durch die Verdunstung auch für eine Reduzierung der Umgebungstemperatur an heißen Tagen.
Über die Sommermonate kann schätzungsweise jeder Quadratmeter Rasengleis 32.000 Kubikmeter Luft um 10 Grad kühlen. Auch über die Verdunstung hinaus sorgen begrünte Flächen für angenehmere Temperaturen. Sie heizen sich weniger auf als Asphalt und halten selbst bei intensiver Sonneneinstrahlung Bodentemperaturen von 25 bis 30 Grad. Insgesamt verringert sich so die Bildung von Hitzeinseln. Dass auch die Gleise sich weniger erwärmen, wirkt sich zudem positiv auf deren Lebensdauer und Zustand aus.
Weniger Lärm, mehr Aufenthaltsqualität
Messungen der TU Dresden ergaben: Rasengleise reduzieren auch die Lärmbelastung in den Städten. Die grünen Flächen wirken der ungehinderten Ausbreitung von Schall entgegen, mindern damit die Fahrgeräusche von Straßenbahnen und tragen so zu einer erhöhten Aufenthaltsqualität bei. Davon abgesehen bedeuten grüne Gleise eine deutliche Verbesserung der Ästhetik von Gleisanlagen. Und für Insekten können sie einen Lebensraum bieten, um so zur Biodiversität beizutragen.
Auf der Strecke der CITYBAHN werden die Gleise gleich auf mehreren Abschnitten begrünt: So sollen die Straßenbahnen auf der Bahnhofstangente an verschiedenen Stellen, u.a auf dem Streckenabschnitt auf der Hachestraße zwischen Hindenburgstraße und Hans-Böckler-Straße, künftig auf Rasengleisen unterwegs sein. Der längste Rasengleis-Abschnitt wird im Quartier ESSEN 51. umgesetzt: auf dem Streckenabschnitt Berthold-Beitz-Boulevard zwischen Altendorfer Straße und Zollstraße auf etwa 800 Metern. Insgesamt werden bis zu drei Kilometer Rasengleise im Stadtgebiet verlegt.